Schlapphut aus Wollfilz ("30 jähriger Krieg / Alatriste etc")

 

IT: "Frank, Du gehst unner hübsche Fraue, en bissie was gescheites kannste schon anziehen, muss niemand sofort sehen, dass Du gestern Nacht bei mir im Stroh geschlafe hast." - Flötenspielerin Marisa Mannes

 

 

OT: Veranstaltung und Abenteuer können dem Material sehr zusetzen, erst recht dann, wenn das Wetter auch noch in ständigem Wechsel zwischen Regen und knallendem Sonnenschein zu tanzen vermag. Dem alten und gekauften Schlapphut aus Wollfilz in Einheitsgröße war das zu viel, sodass er außer Form

geriet und sehr traurig auf der Rübe hing. Ein neuer Hut musste her.

Natürlich grob in  die Richtung des 30 jährigen Krieges muss er gehen! Wieder den gleichen Dreck kaufen? Nein! Ein eigenes und passgenaues Stück muss her!

 

Und wie soll das denn gehen?

Der Bastelknabe Boschi erläutert es Euch auf die Schnelle:

 

Herrschaften besorgen sich ein Stück Filz in der gewünschten Farbe.

Mein Stück hatte die Maße 50cm x 1,50cm. Die Breite bestimmt den späteren Durchmesser der Hutkrempe.

Wie auf dem Foto zu sehen, zog ich einen Außenkreis für die Krempe und einen zentrierten Mittelkreis, der meinen Stirnumfang darstellte.

Der Filzring A wurde anschließend von mir ausgeschnitten. Der Innenkreis musste anschließend von mir etwas vergrößert werden, um einen besseren Sitz zu gewährleisten. Tipp: Bitte langsam vorgehen, sollte der Innenkreis zu groß geschnitten werden, rutscht Euch der Hut später über das komplette Gesicht...

Im nächsten Zug schnitt ich aus dem restlichen Filz ein Rechteck 30cm x 50cm für den Hutkörper B aus und rollte dieses zu einer konischen Form. Den notwendige Halt gaben mir 2 Stecknadeln, mit denen ich die beiden Enden des Filzes zusammensteckte.

Das untere, größere Ende der Form passte ich durch "Weiten" (Umstecken der Stecknadeln) an den inneren Kreis des runden Filzausschnittes A an und vernähte die beiden Teile rundherum.

Nachdem Filzausschnitt A und Hutkörper B vernäht wurden, schloss ich ebenfalls mit Nadel und Faden die noch mit den Stecknadeln befestigte Hutnaht von unten nach oben. Der Hutkörper wurde nun nach Belieben in der Länge gekürzt. (Hexenjägercharaktere, Magier etc. können den Hut sogar noch länger werden lassen, indem ein breiteres Rechteck ausgeschnitten wird).


Da ich einen Hut wollte, der mich auch vor Regen und Granatenhagel schützen sollte, musste die obere Öffnung natürlich noch geschlossen werden. Ich nahm dazu den Durchmesser des oberen Lochkreises und Schnitt ein weiteres Stück Rundfilz aus (Bitte Nahtzugabe beachten!), welches ich mit dem Hutkörper B vernähte. Der Hutdeckel kann entweder bündig mit dem Hutkörper B verbunden oder etwas versetzt, nach unten im Hutkörper sitzend befestigt werden.


Als  Hutzierde nahm ich ein Stoffband und einen Messingverschluss. Alternativ bieten sich aber auch farbige Kordeln oder Lederriemen an. Die/der modebewusste Elkenhornerin/Elkenhorner greift üblicherweise auch zu bunten Federn, um etwas Spiel und Freude in den tristen Alltag zu bringen.

 


Dolchscheide aus braunem Leder

 

IT: "Ouchn au hmpf" hatter geschrien der Dummkopp Hennerich. Hunnertma han ich gesacht, tu Dei Messer in ein Ledergebamsel und net einfach in dein Stiefel stecke, irgendwann schneidst De dir Fußzeh ab... - Wirt Endowin

 

 

OT: Wohin denn nun schon wieder mit dem Dolch? Einfach in den Gürtel stecken? Nein nie wieder. Da der Verlust oder die Beschädigung der gar nicht einmal so günstigen Zweithandwaffe irgendwann an die Börse des Bürgertums geht, musste auf die Schnelle eine adäquate Dolchscheide her. Teuer einkaufen und lange Lieferzeiten in Anspruch nehmen? Ach, iwo! 

Voller Tatendrang stürzten wir an unsere Bastelkisten und kramten allerhand Lederreste und Schnüre heraus, die uns farblich zusagten. Aber wie bekommt man denn aus lapprigen Lederstücken eine harte Hülle hin? Härten? Metall einarbeiten?

Wir entschieden uns für die Technik ähnlich der Herstellung eines Linothorax, der von den alten Griechen/Römern getragen wurde.

Kurz: Geklebte Leinenschichten!

 

Und wie soll das denn gehen?

Der Bastelknabe Boschi erläutert es Euch auf die Schnelle:

 

Die Dame/der Herr lege seinen Dolch auf eine Pappunterlage, auf dieser der Umriss der Klinge des Dolches mit einem fähigen Stift nachgezeichnet wird. Bitte beachtet, dass der Umriss rundherum ca. 1cm breiter sein muss, um diesen später einklappen/umklappen zu können. Außerdem hat die Klinge des Dolchs eine gewisse Stärke/Form, da sie ja nicht platt ist. Schneidet bitte den Umriss als Schablone für eine weitere Verwendung aus.

 

Mit Hilfe der Schablone zeichnet Ihr 20 Stück (!) des Umrisses auf einen Leinenstoff und schneidet diese aus. Verwendet nun eine Unterlage, die schmutzig werden darf. Ich nahm den Tisch und legte diesen mit Papier eines Collegeblocks aus. Nun wird es dreckig und schleimig! Es wird geklebt! Ich bevorzugte einen mit etwas Wasser verdünntem Holzleim und pinselte das erste Leinenstück komplett mit dem Klebstoffgemisch ein und kurz darauf legte ich einen zweiten Ausschnitt auf den bepinselten ersten Ausschnitt. Das wiederholte ich solange, bis ich zwei Stapel mit je 10 verleimten, übereinander liegenden Leinenstücken parat hatte. nun ließ ich es 2 Tage trocknen. Wichtig: Ihr solltet während dieser 2 Tage einen gewissen Druck auf die zwei Leinenstapel ausüben, damit der Kleber sich schön verteilen kann. Es ist sehr nützlich, wenn man nach dem ersten Tag der Trocknung die zwei Hälften einmal mit dem Dolch ausfüllt und die Form des Klebegebildes an den Dolch durch Biegen anpasst, damit die Formen später wenn sie richtig durchgetrocknet sind, besser passen.

 


Nachdem die zwei Leinenstapel getrocknet sind, legt Ihr einen davon auf den Lederstoff, der später einmal die Scheide ergeben soll. Zeichnet auch diesen Umriss etwas größer, damit Ihr später nach dem Ausschneide noch etwas Toleranz habt, falls Ihr die die zwei Lederhälften zusammennähen oder umklappen wollt. Im nächsten Schritt schneidet Ihr die beiden Lederstücke aus.  Legt nun die zwei getrockneten Leinenstapel aufeinander, und verkleidet sie mit den Lederhälften. Ich entschied mich dazu, die eine Lederhälfte auf eine der Leinenhälften zu kleben, die zweite Leinenhälfte nun auf die erste Leinenhälfte zu legen und zu guter Letzt die zweite Lederhälfte auf der noch nicht verkleideten, letzten Leinenhälfte zu verkleben. die Ränder der letzten Lederhälft klappt und klebt Ihr vorsichtig und mit einem nassen Lappen bewaffnet (um Klebertropfen auf dem Leder abzufangen) über die andere Lederhäfte darüber. DIe Kanten und Räner werden nun schön fest verdrückt und mit den Fingerchen geglättet.


Ihr müsst nun die Form durch seitliches Drücken an Euren Dolch anpassen, damit er sich einfach herausziehen lässt, aber nicht einfach so beim Laufen herausrutschen kann.

Die Dolchscheide lässt sich ganz frei nach Belieben mit weiteren Lederstreifen, Bändern etc. verzieren.


Pulverfass

 

IT: "Alles fing damit an, dass der Elkenhorner Stadtrat beschloss, im nächsten Frühjahr mit der Zeit zu gehen und seine Soldaten mit diesen modernen Musketen, Büchsen und anderen Schwarzpulverwaffen auszustatten. Bei Verlaub, die Soldaten Elkenhorns sind keine schlechten Streiter, doch warum sollte man nicht etwas Geld investieren um Ruhm und Macht zu vergrößern?" - Bauer Gröhler

 

 


OT: Wir nahmen ein 5 l Bierfass, welches natürlich nur für Zwecke der Forschung geleert werden musste, als Grundbaustein für unser Konstrukt. Die Bretter bestehen aus Dämmmaterial, welches man aus dem Bereich des Laminatverlegens kennen dürfte.

Der Eisenring besteht aus handelsüblichem Kreppband.

Zu guter Letzt grundierten wir das Gebilde mit einem schwarzen Lack und färbten mittels des Trockenbürstenverfahrens, einem harten Pinsel und heller Holzfarbe die "Bretter".


Handrohr / Stangenbüchse


IT: "Ein lauter Knall, dunkler Rauch und schon lag der anstürmende Schuft mit seinem Gesicht im Matsch versunken. Seine lederne Ganzkörperrüstung konnte ihn vor den durchdringenden Kalibern der neuen Elkenhorner Schusswaffen nicht bewahren" - Geschützmeister Manfrid


OT: Angelehnt an das 15. jahrhundert haben wir eine eigentlich schon etwas veraltete Technologie für larptaugliche Schusswaffen für unsere tapferen Recken eingeführt.

Es handelt sich bei dieser Waffe um einen ca 1,20m langen Holzschaft mit einem Eisenrohr, welches einen Innendurchmesser von ca. 50 mm aufweißt.

Natürlich zünden wir weder Schwarzpulver, noch schießen wir irgendwelche Projektile aus dem Lauf heraus. Unsere Schusswaffen dienen eher Zwecken der Vernschaulichung und Spieltiefe. Auch für uns hat Sicherheit einen hohen Stellenwert.

Wenn man allerdings möchte, kann die jeweilige Waffe mit einem Auslöser ausgestattet werden, was dem Prinzip von im LARP Bereich angewendeten "Bandguns" ähnelt.

Was wäre eine Schusswaffe ohne die dazugehörigen "Projektile"?

Auch wenn diese Kugeln eher einem dekorativen Zweck dienen, durften sie in unserem Ambientespiel nicht fehlen.

Es handelt sich um handelsübliche Tischtennisbälle, die schwarz lackiert wurden. Den schön schimmernden Metalleffekt haben wir mit einem Pinsel und Metall-Acrylfarbe auf die getrockneten Kugeln gebürstet.